Das hätte wohl der grösste Optimist nicht erwartet. Bei den Landesmeisterschaften der Altersklasse U 13 konnten sich für die Judoka des TSV 1886 Lichtenberg gleich fünf Jungen und Mädchen qualifizieren. Das allein war schon ein grosser Erfolg. Das konnten viele, auch renommierte Vereine nicht vorweisen. Die Reise ging am 18. Juni nach Rodewisch in eine Halle in der wir keine allzu guten Erinnerungen hatten, bis zu diesem Tag.
Bei den Jungs gingen neben Moritz Lindner auch die beiden Leichtgewichte Robin Erben und Simon Lieske auf die Tatami. Beide hatten, als jüngster Jahrgang die Aufgabe viele Erfahrungen zu sammeln. Robin konnte, trotz grossem Kampfgeist, leider nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Etwas mehr Glück hatte da Simon Lieske. In der niedrigsten Gewichtsklasse antretend, profitierte er von der geringen Starterzahl und konnte schon bei seinem ersten Auftritt auf Landeseben die Bronzemedaille erreichen.
Moritz Lindner hatte sich viel vorgenommen. Man spürte schon in den Wochen vor dem Turnier, Moritz will die Medaille. In der Vorrunde setzte er sich klar durch und zeigte schnell seinen Gegnern die Grenzen auf. Kein Kampf ging über die volle Zeit und so kam Moritz ins Halbfinale. Dort hiess es gegen den haushohen Favoriten Mertens aus Burgstädt Farbe bekennen. Auch hier war Moritz schnell im Vorwärtsgang und konnte auch klare Vorteile für sich verbuchen. Eine kleine Unachtsamkeit, kurz vor Ende des Kampfes brachte die Entscheidung, leider gegen Moritz. Im Kampf um Platz 3 liess er seinem Gegner keine Chance und so nahm er bei der Siegerehrung glücklich, aber auch ein wenig traurig die Bronzemedaille entgegen.
Doch wir hatten ja noch zwei heisse Eisen im Feuer. Anna Theresia Gräfe und Marie Klotsche hatten bei den Mädchen ebenfalls beste Medaillenchancen.
Die besten wohl Marie, denn in ihrer Gewichtsklasse stellte sich nur zwei Sportlerinnen den Wettkampf und so war das Finale auch gleich Maries erster Kampf. Doch auch das galt es erstmal zu bestreiten. Man merkte ihr schon die Nervosität an und es viel ihr sichtlich schwer in den Kampf zu finden. Nach etwa der Hälfte der Zeit übernahm aber Marie dann die Initiative und beherrschte ihre Gegnerin mehr und mehr. Eine Festhalte am Boden machte dann dem Kampf ein Ende und Marie war sächsische Meisterin. Eine Gewichtsklasse höher ging Anna Theresia Gräfe an den Start. Sie hatte in der Vorrunde ein Freilos. Im Halbfinale musste sie gegen eine optisch wesentlich Stärkere Gegnerin antreten. Doch sie machte das einzig richtige. Anna Theresia sucht ihr Heil im Angriff und überraschte damit ihre Gegenüber gleich mit dem ersten Angriff so sehr, dass der Kampf schon nach wenigen Sekunden beendet war. Anna Theresia stand im Finale und damit hat wohl keiner gerechnet. Auch das Finale war schnell entschieden. Anna Theresias Gegnerin hatte sich leider im Halbfinale verletzt und konnte den Kampf nicht aufnehmen. Damit ging dieser Kampf ebenfalls an Anna Theresia und auch sie war Landesmeisterin. Glücklich ob dieses Erfolges waren natürlich nicht nur die Judokas, sondern auch das Trainerteam um Stefan Gocht. „Toll was unsere Jungs und Mädels da geleistet haben. Sie haben lange Zeit hart dafür im Training gearbeitet und zwei Landesmeister im Jubiläumsjahr ist für Sportler und Trainer der schönste Lohn. Nicht zu vergessen auch die zwei Medaillen für Moritz und Simon. Vor allem ist es ein Beweis für die tolle Arbeit unserer Trainer. Sicher können wir hier in den nächsten Jahren noch einiges erwarten. Diese Erfolge sollen auch Ansporn für die jüngeren Judokas sein, dass man mit viel Fleiss auch viel erreichen kann“, so die knappe Auswertung vom Vorsitzenden Thomas Wuttke.
Allen Medaillengewinnern die besten Glückwünsche und allen Trainingspartnern und Trainern herzlichsten Dank für die geleistete, erfolgreiche Arbeit.